
Eine Putenunterkeule kann man auch im Sous-Vide zubereiten. In einem anderen Rezept hatte ich bereits eine Putenoberkeule, bei Niedrigtemperatur im Ofen zubereitet. Das könnte man natürlich auch mit der Putenunterkeule tun. Die Unterkeule kann man aber auch gut im Vakuum-Beutel einschweißen und im Sous-Vide sanft garen. Danach muss sie nur noch kurz gegrillt, oder geflämmt werden. Bei einer Oberkeule wäre das Einschweißen schwieriger, da das Fleisch unförmig ist und ein spitzer Knochen heraussteht.
Putenunterkeule im Wasserbad garen

Die Keule kräftig mit Salz und Pfeffer würzen, anschließend vakuumieren und einschweißen. Jetzt den Vakuum-Beutel ins Wasserbad des auf 72ºC aufgeheizten Sous-Vide-Garers geben. Bei meinem ersten Versuch hatte ich 80ºC eingestellt, da wurde das Fleisch aber etwas trocken. Da meine Putenkeule recht groß war, habe ich sie 4 Stunden darin sanft gegart. Normalerweise sollten auch 3 Stunden reichen. Das Geniale an dieser Garmethode war, dass für die 4 Stunden, inklusive aufheizen des Wassers, nur 0,17 kWh Strom verbraucht wurden. Im Backofen, bei Niedrigtemperatur, hätte man dafür mindestens 1 kWh Strom benötigt. Allerdings hatte ich zur Wärmedämmung * Isolationskugeln in den Topf gegeben. Ein weiterer Vorteil dieser Garmethode, die Keule bleibt saftiger, als im Ofen.
Ich hatte bereits vorher in einem Sous-Vide-Handbuch gelesen, dass bei Putenkeulen Gase beim Garen entstehen. Daher bläht sich der Vakuum-Beutel etwas auf und kann an der Oberfläche schwimmen. Man sollte deshalb den Beutel beschweren, oder einklemmen, dass er gleichmäßig unter Wasser bleibt. Auch in meinem Vakuum-Beutel war nach dem Garen Luft, sowie einiges an Bratensaft. Da die Keule gut gewürzt war, konnte man diesen Bratensaft als Geflügelfond verwenden. Nach dem Abkühlen war der Fond geliert.
Putenkeule grillen, braten oder flämmen
Der sanft gegarten Putenkeule fehlten natürlich noch die nötigen Röstaromem. Dafür gab ich die Keule noch für gut 10 Minuten, unter den Grill des Backofens. Dabei wurde die Putenunterkeule mehrfach gewendet, damit sie gleichmäßig braun wurde. Alternativ könnte man das Fleisch auch in der Pfanne braten. Das ist aber schwierig, da die Haut nicht an allen Stellen in der Pfanne aufliegt. Eine weitere Methode, wäre die Keule mit Hilfe eines * Flambierbrenner zu rösten.
P.S. Beim zweiten Versuch mit 72ºC, war dann das Fleisch auch butterzart.
Garzeit: 3 bis 4 Stunden bei 72ºC