
Hier ein sehr einfaches Rezept für die Zubereitung von Kesselfleisch in der Kochkiste. In meiner Kindheit (vor 40 / 50 Jahren) waren auf dem Land noch Hausschlachtungen üblich. Man kaufte direkt beim Bauern ein Schwein, das von einem Metzger im eigenen Haus zerlegt wurde. In einem großen Kessel, üblicherweise der Waschkessel, wurde das Fleisch für die Wurst gekocht. Ein Teil des gekochten Fleisches wurde aber frisch aus dem Kessel gegessen. Das war immer das Highlight an einem Schlachttag.
Zubereitung des Kesselfleisches
Für die Zubereitung von Kesselfleisch in der Kochkiste oder *Thermotopf ist es von Vorteil, wenn die Fleischstücke nicht zu dick sind. So lässt sich die Kochzeit erheblich verkürzen. Dicke Fleischstücke schneidet man am besten in Scheiben. In einem Topf eine kräftige Gemüsebrühe aufkochen. Das Fleisch hinzugeben und etwa zwei Minuten kochen lassen. Dann den Topf mit Deckel in die Kochkiste stellen und verschließen. Das Kesselfleisch mindestens 2 Stunden in der Kochkiste garen lassen.
Jetzt kann das Kesselfleisch serviert werden. Bei uns in Franken wird dazu Sauerkraut und Brot gereicht. In anderen Gegenden gibt es neben dem Sauerkraut auch noch Klöße, oder Kartoffeln dazu. Das Fleisch kann beim Essen, je nach Geschmack gesalzen und gepfeffert werden.
Geeignete Fleischsorten
Im Prinzip kann man alle Fleischstücke vom Schwein für ein Kesselfleisch verwenden. Allerdings sollte kein mageres Fleisch verwendet werden, da das zu trocken wird. Sehr gut geeignet ist der Schweinekopf, sowie das Bauchfleisch. Aber auch gut durchwachsenes Kammfleisch, oder Eisbein kann verwendet werden. So hat es jeder selbst in der Hand wie fett, oder mager, mit oder ohne Schwarte, er sein Fleisch gerne hätte.
Es ist zwar nicht jedermanns Sache, aber auch Innereien kann man ins Kesselfleisch geben. Das wären die Leber, die Nieren, sowie das Herz. Man sollte auch aus gesundheitlichen Gründen ab und zu Innereien essen, da sie Vitamine enthalten die sonst nicht so häufig vorkommen. Auch die Zunge kann verarbeitet werden. Es empfiehlt sich aber diese in dünne Scheiben zu schneiden, da sie sonst sehr lange bräuchte, um weich zu werden.
Kesselsuppe oder Gretelsuppe
Neben dem Kesselfleisch, haben wir auch gleichzeitig eine Kesselsuppe hergestellt. In Franken wird sie auch als Gretelsuppe bezeichnet. Die Suppe hat jetzt neben der Gemüsebrühe auch viel Geschmack vom Fleisch aufgenommen. Falls das Fleisch sehr fett war, sollte man das oben schwimmende Fett abschöpfen. Als Suppen-Einlage gab es bei uns traditionell „Riebele“, man kann aber einfach auch fertige Spätzle nehmen. Eine andere Variante ist Rührei, dass man langsam in die Kochende Suppe laufen lässt.
Herstellung von Riebele
Zutaten: 100g Mehl, 1 Ei, Prise Salz
Das Ei mit einer Prise Salz aufschlagen. Jetzt das Rührei auf dem Mehl verteilen und mit den Händen verreiben, bis sich Teigriebel bilden. Diese Riebele in die kochende Kesselsuppe geben und circa 4 bis 5 Minuten aufkochen.